Cannabis und Marihuana - Medizinisches
Die Substanz THC greift aktiv ins Bewusstsein ein und verfügt über eine lange Halbwertszeit, d.h. sie lagert sich mehrere Wochen im Körper ab, hierbei vor allem im fetthaltigem Gewebe. Tierversuche zeigen auch Ablagerungen in Leber, Lunge und Milz sowie im Kleinhirn, in Teilen des limbischen Systems und des Mittelhirns.
Bei längerfristigem Konsum gewöhnt sich der Organismus an die toxische Substanz und toleriert sie worauf auch der Bedarf steigt. Diesen Gewöhnungseffekt des Körpers mit darauf folgender Bedarfssteigerung nennt man Toleranzbruch. Ein so genannter Toleranzbruch entsteht nach etwa fünf Jahren des gehäuften Missbrauchs. Von gehäuftem Missbrauch spricht man bei einem regelmäßigen Konsum von etwa drei Mal wöchentlich.
Werden während des Konsums von Cannabis jeweils sechs bis acht Wochen Abstinenzzeit eingehalten wird das Erreichen eines Toleranzbruches verhindert.
Bei der Frage nach psychischen Erkrankungen, die durch Cannabiskonsum ausgelöst werden finden sich verschiedene Antworten in der Fachliteratur. Einerseits findet sich der Ansatz, dass Cannabiskonsum, bis auf die oben genannten Veränderungen, in der Regel keine psychischen Erkrankungen auslöst.
Andererseits wird aber auch davon gesprochen, dass durch regelmäßigen Cannabiskonsum Psychosen entstehen können, da Cannabis die psychischen Strukturen eines Menschen sehr stark in Unruhe versetzen kann.
Körperliche Beeinträchtigungen durch chronischen Cannabiskonsum betreffen hauptsächlich die verschiedenen Atmungsorgane. So kann es beispielsweise zu Schädigungen der Bronchialschleimhaut sowie zu Reizungen des Rachens bzw. der oberen Luftwege kommen. Häufiger Cannabiskonsum kann somit ähnliche Schädigungen wie der Missbrauch von Tabak hervorrufen.
Weiters konnte bei medizinischen Testungen herausgefunden werden, dass Cannabis scheinbar in den Hormonhaushalt eingreift und somit einen Anstieg der weiblichen Hormone hervorruft.
Im Grunde kommt es auch nach langjährigem Konsum zu keinen körperlichen Entzugserscheinungen. Gelegentlich werden Unruhe, Schlaflosigkeit und Nervosität beobachtet, die aber vermutlich auf die veränderte Lebenssituation zurückzuführen sind.